Spinell

Die Spinell-Gruppe
Chemismus: Magnesiumaluminat
Farbe: Gelb, braun, rot, grün, blau, schwarz
Mohshärte: 8
Dichte [g/cm3]: 3,54 - 3,63
Transparenz: Durchsichtig bis undurchsichtig
Glanz: Glasglanz
Kristallform: Kubisch

Die Herkunft des Namens Spinell ist ungewiss. Es wird vermutet, dass er ursprünglich aus dem altgriechischen Wort spin(n)os hervorging, welches übersetzt "Funke" bzw. "funkeln" bedeutet, und somit Bezug auf seinen exzellenten Glanz genommen wurde. Aber auch eine Entlehnung vom lateinischen Wort "spina" für "Dorn" bzw. "spinella" für "Dörnchen" ist hinsichtlich seiner dornenartigen, scharfkantigen Kristallstruktur durchaus denkbar.

Im europäischen Raum ist der Spinell mindestens seit dem 16. Jahrhundert überliefert. Allerdings bezeichnete er lange Zeit nicht das heute als Spinell bekannte Mineral, sondern wurde - ähnlich wie der Begriff Karfunkel - allgemeinhin für gelblich bis rötliche Steine in jeder Schattierung verwendet. Erst um 1800 erkannte man, dass es sich bei den farblich ähnlichen Korunden, Granaten und Spinellen um jeweils eigene Mineralarten handelte und lernte, diese zu unterscheiden. So stellte es sich heraus, dass es sich bei einigen berühmten, früher als Rubine angesehenen Edelsteinen in Wahrheit um Spinelle handelte. Beispielsweise sind der sogenannte "Black Prince`s Ruby" in der britischen Krone wie auch der 361 ct schwere "Timur Ruby" in einer Halskette der britischen Kronjuwelen Spinelle. In diesem Zusammenhang wurden auch die tropfenförmigen Spinelle in der Wittelsbacher Krone von 1830 ursprünglich als Rubine angesehen.

Gemmologisch betrachtet ist Spinell ein Magnesiumaluminat, das aufgrund von Mischkristallbildung und häufigen Fremdeinlagerungen verschiedener Metallione eine große Farbenvielfalt aufweist. Da klare und durchsichtige Spinelle zudem auf polierten Oberflächen einen starken, glasähnlichen Glanz aufweisen und aufgrund ihrer vergleichsweise hohen Härte relativ unempfindlich gegenüber Beschädigungen sind, genießen sie als Schmucksteine allgemein große Beliebtheit.

Wie schon erwähnt, ist Spinell in seiner reiner Form farblos und durchsichtig. Durch natürliche Einlagerung von farbgebenden Substanzen wie Eisen, Chrom, Zink, Cobalt oder Mangan kann er aber die verschiedensten Farben aufweisen, wobei die Transparenz entsprechend abnehmen kann. Rote, Rubin ähnliche Varietäten sind dabei aufgrund ihrer Farbe, ihrer besonderen Eigenheiten und ihrer Qualität besonders beliebt.

Als häufiges Mineral ist Spinell an vielen Orten der Welt zu finden, wobei bisher (Stand: 2014) rund 1600 Fundorte bekannt sind. Bedeutende Vorkommen von sehr guter Qualität und enormen Kristallengrößen sind insbesondere für Vietnam, Russland, Sri Lanka, Myanmar, Tadschikistan und den USA belegt. Aber auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz lassen sich in vielen Regionen Spinelle in Edelsteinqualität finden. Sogar in Gesteinsproben vom Mond und in Kometenstaub konnte Spinell nachgewiesen werden.

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