Chem. Zeichen: Pt
Farbe: Grau
Dichte [g/cm3]: 21,3 - 21,5
Schmelzpunkt: 1774° C
Brinellhärte: 50
Platin ist ein sehr korrosionsbeständiges, schmiedbares, graues Edelmetall, welches sich durch ein außergewöhnlich hohes spezifisches Gewicht auszeichnet. Zudem eignet es sich aufgrund seiner hohen Haltbarkeit, Anlaufbeständigkeit und Seltenheit hervorragend für die Anfertigung hochwertiger Schmuckstücke.
Geschichte:
Der Name Platin leitet sich vom Spanischen platina ab, der negativ besetzten Verkleinerungsform von plata für "Silber". Es kann also mit "Silberchen" übersetzt werden. Diese abwertende Bezeichnung lässt sich darauf zurückführen, dass im 17. Jahrhundert beim Goldschürfen in den neuen spanischen Kolonien Platin als lästiges Begleitmaterial zu einem großen Problem wurde. Es erschwerte das Waschen des Goldes enorm, da Platin ein ähnlich hohes spezifisches Gewicht wie Gold aufweist. Daher hielt man es auch schlichtweg für "unreifes" Gold und warf es wieder zurück in die Flüsse Ecuadors. Doch schon bald wurde Platin sehr gern zum Verfälschen des gowonnen Goldes verwendet, gerade weil es eine ähnlich hohe Dichte wie Gold hat und im Feuer selbst nicht anläuft. Dies nahm so überhand, dass die spanische Regierung ein Exportverbot erließ. Man dachte sogar daran, sämtliches bis dato erhaltene Platin im Meer zu versenken, um dem Schmuggel und der Fälscherei mit Platin Einhalt zu gewähren. Das Unterscheiden von reinem Gold und das Extrahieren des bis dato unbekannten Platin war zu der damaligen Zeit außerordentlich schwierig. In der ersten europäischen Erwähnung von Platin durch den Humanisten Julius Caesar Scaliger wird es als mysteriöses weißes Metall beschrieben, dass sich allen Schmelzversuchen entzieht. Erst 1748 wurde eine erste ausführlichere Beschreibung des Metalls mitsamt seiner Eigenschaften durch Antonio de Ulloa veröffentlicht. Im Jahre 1783 schließlich gelang es Louis Bernard Guyton de Morveau, ein Verfahren zur indurstriellen Gewinnung von Platin zu entwickeln.
Vorkommen & Gewinnung:
In der Natur kommt Platin sowohl gediegen, das heißt in elementarer Form, als auch in chemischen Verbindungen in zahlreichen Mineralen vor. Metallesisches Platin inform von Platinseifen wird heutzutage praktisch nicht mehr abgebaut. Vielmehr wird Platin durch umfangreichen Bergbau in Südafrika, Simbabwe und Montana sowie als Nebenprodukt bei der Buntmetallerzeugung in Kanada und Russland gewonnen. Die bedeutendsten Fördernationen von Platin sind dabei Südafrika, Russland und Kanada, deren Antail an der Weltförderung zusammen über 90 % ausmacht.
Eigenschaften:
Chemisch betrachtet zeigt Platin ein sehr widersprüchliches Verhalten auf. Einerseits ist es edelmetalltypisch chemisch recht träge, luft-, wasser- und säurebeständig, woraus sich die hohe Anlaufbeständigkeit begründet. Andererseits ist Platin aber auch hochreaktiv und katalytisch-selektiv gegenüber bestimmten Substanzen und Reaktionsbedingungen.
Verwendung:
Aufgrund seiner spezifischen Eigenschaften findet Platin in zahlreichen unterschiedlichen Einsatzbgebieten Anwendung. So dient es beispielsweise zur Herstellung von hochwertigen Schmuckwaren, Fahrzeugkatalysatoren, Labor-geräten, Kontaktwerkstoffen, Zahnimplantaten, Herzschrittmachern und Spezielgäsern aller Art. Dabei wird zumeist jedoch kein reines Platin sondern spezielle auf den Anwendungszwecks ausgerichtete Platinlegierungen verwendet.
Darüber hinaus weist Platin ein lange Tradition als Zahlungsmittel und Geldanlage auf. Die Anlagemünzen "Platinum Canadian Maple Leaf" und "American Platinum Eagle" werden heute noch ausgegeben. Zwischen 1828 und 1846 wurden sogar Geldmünzen aus Platin geprägt, der sog. Platinrubel. Heutige Platinmünzen sind zudem der "Koala", der "Panda", sowie der "Platin Noble".
