Navette-Schliff

Der Navette-Schliff ist ein Facettenschliff, dessen längliche, in zwei Spitzen zulaufende Grundform sehr an einen Schiffsrumpf erinnert. Der Begriff selbst kommt aus dem Französischen und greift diese starke Ähnlichkeit auf; übersetzt bedeutet er nämlich "Weberschiffchen" oder "Schiffchen".

Eine weitere Bezeichnung für diese Schliffform ist der sogennante Marquise-Schliff. Der Name etablierte sich im 18. Jahrhundert, ausgehend vom französischen Königshof Ludwigs XV. Die Mätresse des Königs, Marquise de Pompadour (1721-1764), hatte damals eine ausgesprochene Vorliebe für die Zweispitzmode. Ihr zu Ehren wurde dieser Edelsteinschliff auch als Marquise bezeichnet.

Die Anordnung der Tafel und der weiteren 56 Facetten einer Navette entspricht jener des klassischen Brillantschliffes. Auch hier wird mithilfe des Schliffes das Feuer und Funkeln des Steines zusätzlich betont. Für eine schöne harmonische Form sollte der Navette-Schliff ein Längen-Breiten-Verhältnis von 1,75 - 2,25 aufweisen.

Ein zusätzlicher Vorteil des Navette-Schliffes ist es, dass ein Edelstein in dieser Schliffform oftmals etwas größer erscheint als in anderen Schliffformen. Nachteilig hingegen ist, dass Einschlüsse im Zentrum eines Steines eher auffallen, da hier die einzelnen Facetten größer ausfallen. Wichtig ist außerdem, dass eine Navette weder zu hoch noch zu flach geschliffen sein darf, da ansonsten der sogenannte Bow-Tie-Effekt auftreten kann. Dieser äußert sich durch dunkle Stellen im Zentrum des Steines, die kein Licht reflektieren.


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Damenring mit Peridot im Navette-Schliff Navette-Schliff_Ring

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